"Tor, Tor, Millerntor!"

Samstag 04.06.1994

Es war einmal ... nein keine Angst es folgt kein Märchen, aber die legendäre Gründungstour unseres Vereins ist doch schon lange her. Bilder liegen zu diesem Ereignis leider nicht vor. Alles fing ganz harmlos an. Wir hatten zu dieser Zeit eine Tipprunde zur Bundesliga und am Ende der Saison wollten wir eine gemeinsame Tour machen. Da unsere Kasse gut gefüllt war, bestellten wir uns Karten für das Kultstadion auf dem Hamburger Kiez, das Wilhelm-Koch-Stadion. Mit insgesamt 10 jungen erfolgreichen und einfach smarten Männern (so jedenfalls in unserer Erinnerung) machten wir uns mit dem Zug von Eckernförde nach Hamburg auf den Weg. Wer schon einmal diese unendlich weite Strecke mittels eines Fortbewegungsmittels der (damals noch) Deutschen Bundesbahn zurückgelegt hat weiß' um die Härte die wir auf uns nahmen, um die Piraten von St. Pauli zu unterstützen. Zur Erleichterung der Anstrengung wurde vom Kassenwart spontan ein nicht unerheblicher Geldbetrag für den Erwerb einiger Dosen Gerstensaftkaltschale bereitgestellt. Diese Aktion fand den ungeteilten Beifall aller Teilnehmer und führte zu einer deutlichen Entspannung. Entsprechend froh gestimmt kamen wir in Hamburg an, machten uns auf den Weg ins Stadion und kamen pünktlich und rechtzeitig um 14:00 Uhr in der Kultstätte an. Da noch lediglich 90 Minuten bis zum Anpfiff zu überbrücken waren, wurde die Kasse nochmals aufgemacht und dem Hoflieferanten des FC St. Pauli im Tausch gegen einige buntbedruckter Papierscheine mehrere Becher eines harntreibenden Getränkes abgenommen. Gleichzeitig befreiten wir im Stile von Piraten einen jungen Mann mit Korb von schweren Backerzeugnissen. Diese Befreiungsaktion fand jedoch nicht dessen Zustimmung, aber unser Kassenwart konnte diese brenzlige Situation mittels Zahlung eines kleinen Schmerzensgeldes souverän lösen. Endlich begann das Spiel, der Gast aus Mannheim bekam nach 29 Sekunden einen Elfmeter, es stand 0-1 und Ungläubigkeit machte sich breit. Aber alles wendete sich zum Guten, die Paulianer gewannen 4-1 (was man nicht nur an der Anzeigentafel ablesen konnte sondern nach vier Bierduschen inzwischen auch an uns beschnuppern konnte), und nun musste natürlich auch dieser Erfolg mit einer standesgemäßen Feier gewürdigt werden. Wo geht dieses besser als auf dem Kiez ? Nach einer Stärkung beim Burger of King wurde das Fanlokal an der Reeperbahn aufgesucht. Leider ging kurzfristig ein noch heute aktives Mitglied verloren, konnte aber nach intensiver Suche gefunden werden. Hier nun wurde auch der Spirit des DvD ("Dumm vom Dorf") geboren. Bedingt durch den stetigen Genuss' des kalorienhaltigen Hopfengetränks kann der genaue Ort und die Zeit nicht mehr bestimmt werden. Nach ausgiebigen Streifzügen durch das Revier machten wir uns auf die Heimfahrt und könnten uns zur Feier des Tages jetzt auch einen kleinen Schluck Alkohol (der Kassenwart spendierte Whisky und Bier) und genossen die Rückfahrt in vollen Zügen. Auch die uns begleitenden Mitarbeiter der Deutschen Bundesbahn wollten da nicht abseits stehen und bestellten extra für uns ein freundliches Empfangskomitee in Kiel, die sich auch noch als BGS-Beamte verkleidet hatte. Letztendlich ließen wir den Tag in einer Lokalität in Eckernförde ausklingen.

A star was born ... DvD